Donnerstag, 19. Oktober 2017

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Montag, 16. Oktober 2017

Herbstnähe


Dem Sommer bin ich längst vergangen.
Dem Herbst werde ich jetzt
in bunten Farbenstrahlen prangen
noch froh und unverletzt.


Ich hab die Süße schweren Weines,
die Pracht des bunten Walds,
der späten Spinnenfäden Feines,
den Ton des Goldgehalts.

****

So trotze ich den herben Wettern
und weiß es, leicht wird’s nicht.
Sie werden mich vielleicht entblättern,
sie nehmen mir vom Licht.


Ich werde dann in trüben Stunden
vom Rest der Sonnenstrahl’n,
die ich dem Sommer hab entwunden,
Licht in die Seele mal’n.


© Lisa Nicolis

Sonntag, 15. Oktober 2017

Missverstanden


Ach, Sonnengott,
lass in den Häuserschluchten
noch mal die Schatten tanzen.
Heißt: schieß den Himmel
voller Strahlenbündel,
wünsch ich im großen Ganzen.

Hey, Ra, machst du
jetzt dumme Witze?
Ich wollte Sonne,
aber keine Blitze!

© Lisa Nicolis

Freitag, 13. Oktober 2017

Herbst



Er kniet noch im Grün,
noch sommerverträumt,
und was er berührt, was er greift,
was hin zur Vollendung hin reift,
das zeichnet er kühn
in rostbraun und golden gesäumt.

Sie winken sich los,
sie welken im Hauch
des feuchtkühlen Winds, Blatt für Blatt,
vom Gelb und vom Rot farbensatt,
gelöst, fremd und bloß
vom Baume, vom zitternden Strauch.

Er kommt aus dem Nichts,
er streift auch mein Sein,
er steigt aus vergangener Zeit,
er ist für die Lese bereit,
im Strahl herben Lichts
die Stunden er sammelt mir ein.

©Lisa Nicolis

Dienstag, 10. Oktober 2017

Kopfschrank


Im Kopfschrank da gibt es
ein reiches Archiv,
hier finde ich Farben
und Töne,
und manchmal auch wieder
ein kleines Motiv,
dass ich mich mit mir
selbst versöhne.

© Lisa Nicolis

Samstag, 7. Oktober 2017

Freitag, 6. Oktober 2017

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Mondnacht


Mir war,
als ob der Mond
durchs Fenster greift,
mir meine Lider streift
und mir die Träume stielt.
Mein Schlaf ist
aufgeschreckt verflogen,
zum Nachbarn,
oder sonstwo hin.
Und der wird
meine Träume träumen
in dieser Nacht,
oder er wacht,
oder ist längst
schon umgezogen
und meine Träume sind
ein Brückenbogen
zu einer völlig

andren Welt.

©Lisa Nicolis

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Agorafobische Selbstironie am Morgen


Heut hat sich die Sonne vom Himmel gelogen 
sie müsste doch ungetrübt scheinen.
Ganz ehrlich, mir kommts nicht zum weinen.
Ich find sie bloß peinlich, 
die Meteorologen.

Hab jetzt ein Motiv, nicht nach draußen zu gehen.
Es regnet doch bald wieder Gründe,
dass ich mich erlöse von Sünde,
mich stets um die eigene 
Achse zu drehen,

dem Psychogefängnis im Zimmer zu frönen,
als Mit-sich-Kampfveteranen,
mich drehend auf ureigne Bahnen,
ums eigene Zentrum, ums 
eig’ne Gewöhnen.

Ganz ehrlich, ich hab ein recht schlechtes Gewissen,
ich kann gegen mich nicht gewinnen.
Werd murmeltierartig beginnen,
und das find ich …schau lieber weg…
ganz beschissen.

© Lisa Nicolis

Dienstag, 3. Oktober 2017

Herbstgedanken


Wer schenkt mir alle Farben, die ich male
und zündet Herbstesflammen auf das Bild?
Wer hält geduldig meine Farbenschale,
und führt mir den Gedankenpinsel mild?

Wer bricht aus meinem Alltag graue Steine
und trägt herein des Herbstes goldnen Hauch?
So färben sich auch meine Seelenhaine
und al mein Dunkelsein erhellt sich auch.

© Lisa Nicolis

Sonntag, 1. Oktober 2017

Altweibersommer im Park


die Zeit
hat den Faden verloren
spinnt nicht ihr Netz
von Silberfäden
über Gräser
und Busch
reiht auch nicht
Wunderperlen dran

parkeinwärts
Seniorinnen
plappermäulig
walkend
nordisch
mit Stock
altweiberentzaubern
die Erinnerung
ans Septemberflimmern 

© Lisa Nicolis